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210 Route 35. JOHNSTOWN. sylvanischen Bahn 1850 gegründet und fast ganz aus Eisenbahn-
werkstätten
und Arbeiterwohnungen bestehend.

Die Werkstätten bedecken 48 ha, beschäftigen 6500 Arbeiter und liefern
jährlich 300 Lokomotiven, 200 Passagierwagen und 5000 Frachtwagen.
Einzelne der hier verfertigten Lokomotiven wiegen 125 Tons. Wer den
Übergang über die Alleghenies bei Tage machen will, übernachte hier.
Hübsche Aussichten von Prospect Hill im S. und Gospel Hill im N.

Die Bahn steigt nun zum Rücken der Alleghenies hinan, mit
einer Steigung von 27m auf die Meile (18). Bei (242 M.) Kit-
taning
Point
(486m) beschreibt sie die berühmte *Hufeisenkurve
(Aussichten links), ein großartiges Werk der Eisenbahntechnik, in-
dem
sie zwei Schluchten auf hohem Damm überschreitet und den
sie trennenden Bergvorsprung abschneidet. Dann durchbohrt sie den
Rücken der Alleghenies, die Wasserscheide zwischen dem atlant.
Ocean und Mississippi, mittels eines 1200m l. Tunnels, 658m ü. M.
und 64m unter dem Gebirgssattel. 248 M. Gallitzin, am W.-Ende
des Tunnels, zu Ehren des Fürsten Demetrius Gallitzin ( 1840) so
benannt, der 40 Jahre lang in dieser Gegend als Missionär thätig war.

Der Abstieg am W.-Abhang des Gebirges ist weniger steil.
252 M. Cresson Springs (614m; Mountain House, $ 4), als Sommer-
frische
besucht. Coaches gehen von hier nach Loretto, einer Grün-
dung
des Fürsten Gallitzin (s. oben). Nun am obern Conemaugh
abwärts; die Landschaft wird anmutiger. Vielfache Spuren des alten
Portage Railroad sind sichtbar, der früher den Verkehr über die Al-
leghenies
mittels einer Reihe schiefer Ebenen vermittelte, die an
ihren Enden mit Kanälen in Verbindung standen. Bei (269 M.)
Mineral Point (431m) über den Conemaugh. Conemaugh Lake
(444m), bekannt durch das furchtbare Unglück von 1889 (s. unten),
liegt unweit l. 273 M. Conemaugh (388m).

276 M. Johnstown (361m; Morrell Ho., $ ), mit Eisenwerken
und Hohöfen, am Zusammenfluß des Conemaugh und Stony Creek,
wurde 1791 von einem Deutschen, Joseph Jahns, gegründet. Die
Stadt hat (1890) 21805 Einw. und die Folgen der Überschwemmung
von 1889 sind größtenteils überwunden. Die großartigen *Cambria
Steel Works
, an der N.-Seite des Flusses, wurden 1889 zum Teil zer-
stört
, aber seitdem hergestellt und beschäftigen wieder 8000 Arbeiter.

Ein Blick auf die tiefen engen Thäler, an deren Vereinigung die Stadt
zwischen steilen Uferhöhen liegt, läßt die Möglichkeit der furchtbaren Kata-
strophe
, von der Johnstown am 31. Mai 1889 heimgesucht wurde, nur zu er-
klärlich
erscheinen. Conemaugh Lake (s. oben), M. lang und M.
br., war als Fischgrund von einem Pittsburger Angelklub gepachtet; sein
Wasser wurde von einem Damm aufgestaut, der 300m lang, 33m hoch, an
der Basis 27m und an seiner Krone 7,6m dick war. Anhaltender heftiger
Regen füllte den See bis zum Überfließen und alle Anstrengungen den
Damm zu halten waren vergeblich. Der Durchbruch erfolgte um 3 U. Nm.,
wo sich sofort eine 90m breite Lücke bildete. Das hervorbrechende Wasser
schoß in einer ½ M. breiten und 12m h. Masse das Thal hinab, die alles
ihr im Wege Stehende fortriß und Johnstown sowie die andern in ihrem
Bereich befindlichen Städte und Dörfer vollständig zerstörte. Die Ent-
fernung
von 18 M. zwischen dem See und Johnstown wurde in 7 Min. zu-
rückgelegt
. Haustrümmer, Bäume, Maschinen, Bahnreste und menschliche
Körper stauten sich an der massiven Eisenbahnbrücke unterhalb Johnstown